„Warst Du heute bei der Arbeit?“
Neulich habe ich diese Frage an eine Mutter gestellt, als sie ihren Sohn bei uns vom Spielnachmittag abholte. Kaum hatte ich die Frage ausgesprochen, biss ich mir auf die Zunge.
Die Frage war falsch gestellt! Eigentlich wollte ich fragen, ob sie an dem Tag im Büro gewesen ist, denn ich wusste sie arbeitet – wie ich – in Teilzeit, konnte mich aber nicht erinnern, an welchem Wochentag sie „frei“ hatte.
Alle Mütter sind arbeitende Mütter. Rund um die Uhr, jeden Tag, bis die Kinder aus dem Haus sind und darüber hinaus. Mütter arbeiten immer – egal ob sie zuhause sind oder im Büro/Praxis/Laden/etc..
Also stellte ich die Frage anders: „Warst du heute im Büro?“
„Ich war nicht bei der Arbeit, aber ich habe gearbeitet!“
Ich dachte noch einmal nach… Wie lief ein „freier“ Tag im Groben ab? Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, weil diese Details kennt Jede von uns. Zwischen Frühstück für Alle richten, Tisch decken/abräumen/Küche putzen und gleiches Programm Mittagessen/Abendessen hat man ja noch die Wäsche, das Aufräumen, die Streitschlichtungen und die Hausaufgaben…
Und am Wochenende hat man meistens noch Programm. Bei einem Fußballturnier dabei zu sein, bedeutet nicht nur Spaß. Von wegen Samstag ausschlafen. Irgendwann fühlen sich solche Aktivitäten auch als Arbeit an. Sollte es nicht anders sein?
Und an den Wochentagen? Bevor die Kinder aufstehen hat eine Mutter bereits 10 Dinge erledigt. Schulbrote, Frühstück, Sportklamotten, Jacken, Mützen, Schals gerichtet. Mitteilungen an Schule oder Kita geschrieben, sich selbst fertig gemacht. Nach der Arbeit werden die Kleinen abgeholt und zu ihren Aktivitäten gebracht und wieder abgeholt. Dazwischen Einkaufen und Termine wahrnehmen. Wenn das mal kein Zeitmanagement ist…
Wann hört die Arbeit auf?
Wenn ich nachmittags aus dem Büro gehe, sagen manchmal Kollegen zu mir: „Du hast es halt gut. Kannst schon Feierabend machen!“ Und dann muss ich immer wieder antworten: „Nee, noch nicht. Jetzt beginnt gleich meine zweite Schicht!“
Also eins habe ich gelernt. Die Arbeit hört nie auf. Das ist sicher. Und wenn alles immer perfekt sauber und aufgeräumt sein soll, dann ist man nur noch damit beschäftigt.
Da helfen mir zwei Dinge. Das Eine ist, einen Teil dieser Aufgaben abzugeben. Z.B. an eine Haushaltshilfe. Und zu akzeptieren, dass die Arbeit nicht zu 100% meinen Ansprüchen genügt, aber wenigstens zu 80%. Das Andere: Gelassenheit! Dann ist es eben nicht immer perfekt sauber und aufgeräumt. Wir leben nicht in einem Lifestyle Möbel Katalog!
Und was immer fehlt ist die Zeit!
Trotz Teilzeit-Arbeit fehlt uns Müttern dennoch Zeit für uns. Ich meine richtige Freizeit. Das betrachten wir aber in einem anderen Postbeitrag. Denn ich muss weiter… die Waschmaschine ist fertig!
Bevor ich schließe…
Wie seht Ihr das? Wie trennt Ihr die Arbeit für den Beruf und die Arbeit zuhause? Was gebt Ihr ab? Wer hilft Euch? Wie organisiert Ihr die Arbeitsteilung mit dem Partner?