Wie leicht oder schwer fällt es Dir, „Nein“ zu sagen?
Natürlich kommt es auch auf die Situation an.
Es ist ein Unterschied, ob ich zu einem zweiten Stück Torte Nein sage, zu einem zusätzlichen Projekt, einer Tätigkeit im Elternverein oder zu einer Einladung zu Drinks nach dem Büro.
Etwas ablehnen ist dann besonders wirkungsvoll, wenn es klar und selbstbewusst ausgesprochen wird. Du bist aber nicht in jeder Situation gleich in dieser Haltung, um sofort selbstbewusst Nein zu sagen.
Meistens merkst du, dass Du besser Nein gesagt hättest, wenn Du Dich hinterher schlecht fühlst, Dich ärgerst oder Schwierigkeiten bekommst.
Manche scheitern am Wort Nein an sich. Sie denken, dass es immer tatsächlich ausgesprochen werden muss, dieses Nein. Das fällt vielleicht schwer und wird als Hindernis empfunden.
Sicher gibt es Situationen, in denen es ein klares Nein sein muss!
Vor allem Mädchen und Frauen fällt es schwer. Und auch wenn ich in meinen Workshops immer wieder darüber spreche, gerate ich selbst in Situationen, bei denen ich mich hinterher frage, warum ich jetzt schon wieder ja gesagt habe?
(Ich weiß schon warum… auf dem Blog gibt‘s einen Text dazu.)
Es ist ein Prozess und erfordert Übung.*
Ein Nein akzeptieren
Wenn Du schlecht Nein sagen kannst… wie gut kommst Du damit klar, wenn Du mal ein Nein zu hören bekommst?
Immer bist Du für alle da, schlägst niemandem etwas aus? Dann braucht Du mal Hilfe und bekommst ein Nein. Autsch!!!
Vielleicht ist Dein erster Schritt zum einfacheren Nein sagen, der, die Neins der anderen zu akzeptieren.
Und wieder: Es ist ein Prozess und erfordert Übung.*
Eine Strategie, anders Nein zu sagen
“Wir haben ein paar neue Projekte, es wäre gut, wenn Du davon etwas übernehmen könntest!“
“Kannst Du das Protokoll schreiben?“
“Kannst du bitte bis morgen Mittag die Excel-Tabelle vorbereiten?“
Du kannst durch bestimmte Strategien versuchen, anders zu reagieren, zu argumentieren und letztendlich die Haltung einnehmen, entweder richtig Nein zu sagen oder auf eine andere Weise zu antworten und zu verhandeln.
Zum Beispiel nach diesem Muster:
- Abwägen und Angebot/Frage in Betracht ziehen, ob Du evtl. doch Interesse hast, etwas zu machen z.B. wenn es gut wäre für die Karriere.
- Positive Rückmeldung, Danke fürs „Angebot“ und dass an Dich gedacht wurde für die Aufgabe. Die Beziehung zu der fragenden Person bleibt positiv.
- Beweise verwenden, um Nein zu sagen. Zahlen, Daten, Fakten. Z.B. schon 5 mal Protokoll geschrieben, Abgabetermin Projekt X…
- Bestätigen lassen, damit klar ist, dass Dein Nein gehört wurde und/oder erneut verhandeln. Z.B.: X jetzt erledigen aber Y dafür später.
In diesem Video wird diese Strategie am Beispiel einer Mitarbeiterin der Harvard Business Review gezeigt: (Auf Englisch. Dauer Video 9:41 Min.)
Ein Nein zu etwas ist ein Ja zu Dir selbst.
*Immer wenn ich schreibe, etwas sei ein Prozess und es erfordert Übung, dann bedeutet es, dass es mit dem Lesen von Tipps nicht getan ist. Wir lernen durch Erfahrung, wenn wir etwas an unserem Verhalten ändern.
Coaching kann dabei unterstützen. Vielleicht ist es etwas für Dich und Du sagst Ja zu mir?