Journaling – anders Tagebuch schreiben

Journaling

Journaling soll gut für dich sein…

Bei Instagram sind tausende von Beiträgen zu finden zum Thema Journaling, Bullet Journaling oder Tagebuch schreiben (hier zum anschauen). Bei YouTube finden sich ganze Tutorials dazu. Das scheint zurzeit ein Trend zu sein.  Und außerdem hört und liest man in jedem Erfolgsratgeber, dass alle erfolgreichen Menschen Tagebuch schreiben. Das soll helfen seine Ziele zu erreichen oder seine guten Vorsätze einzuhalten.

Es ist Jahresanfang und da haben sich alle ihre neuen Kalender gekauft. Und ich wette 80% der Termine, die in einem Working Mom Kalender stehen betreffen entweder den Job oder alle anderen in der Familie oder den Haushalt. Es wird viel geplant aber wenige Termine lauten „Samstag Essen mit Mädels“ – „Freitag Maniküre“ – „Mittwoch Yoga“ – Solche Termine finden eher Event mäßig statt nicht regelmäßig. Und vieles, was man plant, schafft man nicht.

In meinem Umfeld findet sich nach einer kleinen Mini-Umfrage keine Working Mom, die täglich ein Journal oder Tagebuch schreibt. Täglich schreiben… welche Working Mom hat denn bitte schön dafür Zeit?

Wenn man sich die Tipps und Methoden so anschaut, könnte man sich leicht überfordert fühlen. Das sind teilweise richtige Kunstwerke. Bullet Journaling in Kombination mit Hand-Lettering, Aquarelle, Washitape für jede Gelegenheit, unterschiedliche Stifte, Fragen zu Zielen, Terminen, Zitate, Auswertungen. Fast schon wissenschaftlich.

„Liebes Tagebuch, wie geht das?!“

Dabei handelt es sich nicht einfach nur um das gute alte Tagebuch schreiben, wo man in die Tiefen seiner Seele eintaucht oder Kalender führen, in dem Ereignisse emotionslos beschrieben werden.

Es geht eher darum, seinen Tag zu reflektieren und dabei durch z.B. Achtsamkeit, Dankbarkeit und Struktur sich besser organisiert, um seine gesetzten Ziele zu erreichen und sein Wohlbefinden und Selbstbewusstsein zu steigern.

Tagebuch like a pro

Zunächst  bin ich zwar angetan von der Idee, auch mal so etwas zu machen, aber das kann Einen am Anfang schon etwas überfordern. Und dann – immer wieder das Thema Zeit.

Früher habe ich fast jeden Tag etwas geschrieben. Meistens habe ich kleine Berichte geschrieben, von Erlebnissen in der Schule, Uni oder mit Freunden. Das hat mir geholfen, alles nochmal zu reflektieren. Wie ich Dinge wahrgenommen habe und wie es mir dabei ging. Man konnte Ideen mal aufschreiben. Auch wenn sie total daneben waren.

Meine Methode heute

Tagebuch schreiben mit etwas Struktur.
In einem normalen Notizbuch mit leeren Seiten schreibe ich meine Gedanken oder Erlebnisse auf.

Und um dem ganzen etwas Struktur zu geben, gehe ich so vor:

morgens

Es dauert keine 5 Minuten, da schreibe ich kurz etwas zu folgenden Fragen auf.

  1. 3 Dinge für die ich dankbar bin. (Waaaas 3 Dinge??? Schongutschongut, für den Anfang reicht auch eine Sache.)
  2. Was wird den heutigen Tag zu einem guten Tag machen? – Ziele, ToDos, Ereignisse auf die man sich freut oder die man erledigen/abhaken will.
  3. optional: ein Satz, der die Stimmung für den Tag mitgibt.

abends

Kurz bevor das Licht ausgeht notiere ich in mein Notizbuch noch ein paar Dinge zu diesen Fragen.

  1. 3 Dinge, Momente, Erlebnisse, die heute gut waren. (auch hier wieder: mindestens EINE gute Sache passiert immer. Und dabei ist es völlig egal um was es geht. Als Working Mom ist man manchmal froh, wenn man es geschafft hat vor dem Schlafengehen 20 Paar Socken zusammen zu legen, oder einen Film zu Ende zu schauen ohne einzuschlafen.)
  2. Was hätte den Tag besser gemacht? – hieraus ergeben sich Wünsche, Ziele oder ToDos für den nächsten Tag.

Variante für Anfänger

Wem das alles zu viel ist, dem hilft es vielleicht klein anzufangen.

Eine schöne Idee die ich auf Instagram gefunden habe: Jeden Tag EINE Sache auf ein Zettelchen notieren, die an dem Tag gut war und dann in einem großen Glas sammeln. An einem Tag, an dem es einem nicht gut geht, kann man in das Glas greifen und einen Zettel ziehen. Die Erinnerung an eine kleine vergangene Freude, wird einem gut tun.

Wer ’ne kleine Wohnung hat und keinen Platz für ein Gurkenglas, der kann das auch in ein Notizbüchlein schreiben. Ist bestimmt schön nach einem Jahr, 365 schöne Erlebnisse und Erinnerungen gesammelt zu haben und darin zu blättern.

 

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