Liebe good working mom, warum so bescheiden? Es geht um das Thema Anerkennung. Arbeit als Mutter steht in Gänsefüßchen und ein Strauß Blumen hin und wieder oder ein einfaches Danke würden schon reichen… Dieser Kommentar hinterließ bei mir ein seltsames Gefühl. Ich war betroffen. Ich sah vor meinem geistigen Auge eine erschöpfte Mutter, die nie ein Danke zu hören bekommt, jeden Tag ALLES macht und auch noch perfekt frisiert beim Abendessen dem Mann interessiert zuhört, wie er von seinem Job berichtet. Wenn alle im Bett sind und die Küche wieder glänzt, fällt sie halb tot ins Bett und träumt von einem Blumenstrauß. Als ich dieses Bild bei Instagram postete, kam ziemlich schnell ein wütender Kommentar von Rosita Kraus ihres Zeichens Coach für Frauen:
„ich finde es traurig, dass man sich mit so wenig schon zufrieden geben würde“
Auf den ersten Blick erscheint es einem irgendwie komisch, dass das einer Mutter, die sich um alles kümmert, reichen würde. Wobei ein Strauß Blumen ab und zu sicher schön sind. Ein einfaches Danke hingegen sollte täglich zu hören sein. Vom Partner, von den Kindern.
Was mich freut
Nach nun 10 Jahren als Mutter… Ich freue mich am meisten, wenn mir Aufgaben abgenommen werden, wenn die Kinder selbständig etwas machen und wenn ich nicht alle 15 Sekunden etwas unterbrechen und wegen Kleinigkeiten von einem Ende der Wohnung ans andere rennen muss.
Dazu gehört auch, in Ruhe aufs Klo gehen oder Duschen. Das fällt unter die Kategorie „Raum und Zeit für mich zu haben“. Sich zurückziehen zu dürfen. Anerkennung, dass Mama jetzt mal kurz Ruhe braucht.
Gibt es keinen Partner stelle ich mir das schwierig vor. Vor allem wenn die Kinder noch klein sind. Da ich es nicht aus eigener Erfahrung kenne, möchte ich mir aber hier kein Urteil erlauben.
Gegenseitige Wertschätzung
Ich brauche nicht für jeden Handgriff Applaus. Aber ich finde, von Männern kann Frau sich etwas abschauen.
Wenn mein Mann etwas macht, egal was… sagen wir zum Beispiel die Spülmaschine einräumen und einschalten, dann weist er mich darauf hin.
In dem Moment macht er auf sich und seine Leistung aufmerksam. Wir Frauen machen das ja nicht, stellt euch das mal vor? Das Thema hatte ich neulich ja auch schon mal. Jede Frau weiß, was sie im Durchschnitt so alles täglich macht, oder?
Ich habe den Eindruck, dass der Kommentar dieser Mutter darauf abzielt, dass es nicht gesehen wird, was sie alles macht. Es wird nicht gesehen und deswegen bekommt sie keine Anerkennung. Oder wird es gesehen aber nicht wertgeschätzt?
Anerkennung übertragen auf die Arbeitswelt
Wie sieht es eigentlich im Job aus? Ist es nicht so, dass Frauen oft hart arbeiten und hoffen, jemand wird das schon bemerken? Kommt das vielleicht von diesem Selbstverständnis für die Familie, alles ohne Forderungen zu leisten?
Ich stelle es mir auch schwierig vor: Zuhause bescheidene Maus, bei der Arbeit Grizzlybär…
Es ist eine Frage der Einstellung. Es ist auch OK sich groß zu fühlen und daran zu glauben, dass man mehr verdient. Aber dafür musst Du dich auch mal groß machen wie ein Grizzly und Forderungen stellen. Wer nichts fordert, bekommt genau das: nichts. Die Anerkennung kommt leider erst mit dem Respekt, wenn du etwas einforderst.
Wir müssen als Frauen und Mütter viel mehr auf das, was wir leisten aufmerksam machen. Und uns gegenseitig auch mehr loben und unterstützen.
Was brauchst Du? Was wünscht Du Dir persönlich als Anerkennung? Außer hin und wieder einen Blumenstrauß… Schreib in die Kommentare. Auch ein kleiner Hinweis wird anderen Müttern vielleicht weiter helfen.
Bis zum nächsten Mal,
Anna